Auch methodisch scheinen mir einige Änderungen in der
Forschung für die Zukunft angezeigt. Ohne auf Einzelheiten
einzugehen, sei die Richtung durch drei Stichworte angedeutet:
- Von der Behandlung von Einzelaspekten zur Untersuchung
von Prozessen.
- Stärkere Berücksichtigung von Langzeituntersuchungen
gegenüber Momentaufnahmen,
- Hinwendung zu mehr theoretischer Arbeit.
Schließlich erfordert die Lösung von Problemen
der ruralen
Entwicklung, Theorien, Konzepte und Methoden zahlreicher
Disziplinen zu verwenden. Insbesondere bedarf es eines
Zusammenwirkens von Ökonomie, Soziologie und Politikwissenschaft
bei der Bearbeitung der Probleme, um realitätsnahe Lösungen
zu
erzielen. Darüber hinaus müssen wir lernen, mehr
zwischen Kulturen, Ländern und Entwicklungsstadien zu
differenzieren.
Die Dritte Welt ist sehr uneinheitlich.
Schließlich gehört zu den Forschungsaufgaben
aus der Sicht der ruralen Entwicklung zu Ende des 2o. Jahrhunderts
auch, das man nicht nur über rurale Entwicklung für
die Dritte Welt forschen sollte, sondern daß man von
der Dritten Welt auch etwas lernen kann. Forschungsarbeiten
- wie die Agrargesellschaften mit ihren Ressourcen umgehen.
etwa mit dem Wasser,
- oder wie die Menschen langfristig ihr Überleben
erreichen und sichern,
um nur einige Beispiele zu nennen ,verbessern nicht nur
die
Chancen der Menschen in der Dritten Welt bei der Bewältigung
ihrer Probleme, sie mögen uns auch Hinweise für
die Lösung unserer Probleme geben zumindest uns die begrenzte
Reichweite unserer Sichten deutlich machen.
Man kann ja nicht jemandem wirklich helfen, ohne daß
einem von diesem wiederum geholfen wird. Allein die ganzheitliche
Sicht des Lebens und all seiner Bereiche ist etwas, was uns
weitgehend verloren gegangen, einem Afrikaner oder Asiaten
aber Grundlage seiner Lebensphilosophie ist. Hoffentlich übernahmen
wir bald etwas davon.
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