4. Ordnung der Kooperationen nach Funktionen und Typ
Die vielfältigen Formen lassen sich ordnen nach
- Funktionen der Kooperation (Schaubild),
- Dienstleistungsfunktion,
- Produktionsfunktion,
- Kooperation in Produktion und Teilen des Lebens;
- Typen der Kooperation (Schaubild) ,
- traditionelle Kooperation,
- traditionelle Genossenschaft (Raiffeisentyp),
- neue Genossenschaftsformen (nicht Raiffeisentyp),
- Kooperation bei anderen Rechtsformen.
Zwischen den Formen bestehen Unterschiede im Grad der Integration.
Es kann sich handeln um
- ausschließlich Dienstleistungen für individuelle
Betriebe,
- Teilintegration der Produktion, aber Einzelbetriebe bestehen
weiter,
- Vollintegration, keine Einzelbetriebe der Mitglieder,
- Integration wirtschaftlicher und privater Aktivitäten,
keine Einzelbetriebe der Mitglieder.
Soziologisch ist besonders die Frage der Entscheidungsbefugnisse
von Interesse:
- Hat die Kooperation ausschließlich Dienstleistungsfunktionen,
dann werden keine individuellen Entscheidungsbefugnisse
abgegeben.
- Gewisse Entscheidungsbefugnisse werden abgegeben bei Teilintegration
der Produktion, aber auch etwa bei gemeinsamer Anschaffung
eines Schleppers.
- Bei Vollintegration werden alle individuellen Entscheidungsbefugnisse
abgegeben. Dies erfordert eine weitgehende Anpassung der
Wert- und Zielsysteme der Beteiligten, wenn es nicht zu
Reibungen kommen soll.
Zu bemerken ist allerdings, daß Fälle von Vollintegration,
also Aufgaben von Einzelbetrieben, ausschließlich unter
Zwang entstanden sind, welcher politisch, religiös oder
durch extreme Notlage bedingt sein kann.
Die Erfahrung zeigt auch, daß Kooperation bei kleinen
überschaubaren Gruppen am besten funktioniert. Je größer
die Kooperative wird, desto weniger bleibt von dem ursprünglichen
genossenschaftlichen Geist übrig. Man spricht von der
Verflüchtigung des genossenschaftlichen Geistes bei Ausdehnung
der Genossenschaft. Da die technologische Entwicklung oft
für große Einheiten spricht, ergeben sich hier
Konflikte.
Zwischen Kulturen variiert das Gefühl für Solidarität,
und die Gesellschaften sind gespalten in Kasten, Stämme,
ethnische und religiöse Gruppen. Unter solchen Bedingungen
sind die Chancen für Kooperation außerhalb der
Familien gering.
In neuerer Zeit erfolgen Genossenschaftsgründungen besonders
mit Unterstützung und auf Druck des Staates. Dies bewirkt
nicht selten, daß der Selbsthilfegedanke unterdrückt
wird und die Mitglieder die Genossenschaft als Weg zur Verteilung
von Regierungsunterstützung verstehen.
KOOPERATION IN DER LANDWIRTSCHAFT
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FUNKTIONEN DER KOOPERATION
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Typen der Kooperation |
Dienstleistungs-
funktion |
Produktionsfunktion
|
Kooperation in Produktion und
privatem Leben |
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Teilintegration außerhalb des Betriebes |
Teilintegration des Betriebes |
Vollintegration der
Betriebe |
Traditionelle
Formen |
gemeinsames Pflanzen und Dreschen
|
gemeinsame Weide
gemeinsame Viehhaltung |
|
|
traditionelle
Genossenschaft |
Kredit
Bezug
Absatz
|
genossenschaftliche Vatertierhaltung
genossenschaftliche Dreschmaschine |
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neue Genossenschaftsform |
Farmers Associations
Comilla |
genossenschaftliche Weinberge und Obstanlagen Schweinemastgenossenschaften
ägyptische Agrarreformgenossenschaft |
Kolchose
landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) |
Volkskommune
Kibbuz
religöse Gruppen |
Kooperation bei anderen Rechtsformen |
vertikale Integration |
Vertragsanbau
Maschinenbank |
landwirtschaftliche Aktien-
gesellschaft |
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Charakteristik |
individuelle Mitgliederbetriebe
bestehen |
keine individuellen
Mitgliederbetriebe |
Weiter
mit: 5.
Genossenschaften auf verschiedenen Ebenen
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